Brand EuropacenterDa geht man - tagein tagaus - brav zur Arbeit und kriegt nicht einmal mit, dass die Hütte brennt Unentschlossen. Und das ist wörtlich zu nehmen! Während meine Kollegen und ich der Erfüllung vertraglicher Pflichten in der 9. Etage nachgingen, brannte es auf dem Dach des Europacenter und kein Feueralarm machte uns darauf aufmerksam! Da fragt man sich doch, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht und die Technik auch tatsächlich funktioniert... Doch wie sich herausstellte, war alles in Ordnung.

Viele von uns fühlten sich im Kabarett mit Rüdiger Hoffmann, als unser Geschäftsführer in die Büroräume reinschlenderte und um Evakuierung der Räume bat: "... ich weiß nicht ob Sie es schon wissen aber in der 19. Etage brennt 's". Mit diesen Worten konfrontiert schauten wir alle erst einmal ziemlich dumm drein und dachten, hier läuft ein Scherz ab. Aber nein, es war ernst gemeint. So klaubten wir unsere Jacken und Habseligkeiten - die griffbereit lagen - zusammen und begaben uns zu den Treppengebäuden. Wie jedes Kind ja weiß, dürfen Fahrstühle bei Feuer nicht mehr benutzt werden. Die Centerleitung hatte diese auch vorsorglich abgeschaltet, damit kein "Vollpfosten" diese dennoch benutzt https://indigenerics.com/.

Dass das Europacenter aus den 70er Jahren stammt, merkte man schnell. Die Fluchtwege im Treppenhaus sind nicht sehr breit angelegt, wenn da Massen nach unten strömen, wird es schnell eng. Doch genau die gleichen Räumlichkeiten wurden auch von den Löschmanschaften der Feuerwehr benutzt - nur eben in entgegengesetzter Richtung! Ich hatte schon ein bischen Mitleid mit der Feuerwehr, mussten die Männer doch 19 Stockwerke zu Fuß nach oben und das teilweise mit Atemschutzausrüstung. Hut ab!

Draußen angekommen, sahen viele von uns, dass es wirklich brannte. Innerhalb des Gebäudes war ja so gut wie nichts zu bemerken. Vom Dach des Europacenter qualmte es in dunklen Wolken und ab und zu züngelten Flammen über den Rand des Gebäudes. Erst hier realisierten wir, dass es wirklich keine Übung war. Wir versammelten uns vor dem "Wasserklops" und harrten im leichten Regen aus auf die Dinge, die nun noch passierten.

Unser Arbeitgeber hatte jedoch auch ein Einsehen. Da nicht abzusehen war, wann das Europacenter wieder freigegeben werden konnte und es doch leicht regnete, durften die vollständigen Teams sich auf einen unerwartet zeitigen Feierabend freuen.

 

(C) 2016 Michael Kovar


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