TVMediaPortal ist ein TV-Server für Computer inklusive Client, um diverse TV-Sender mittels DVB-T und DVB-S Empfangsgeräten als auch IP-basiertes Fernsehen auf die heimischen Computer zu zaubern. Während der TV-Server sich um das Einsammeln der Fernsehprogramme kümmert und lediglich auf einem Rechner laufen muss, kümmert sich der Client um die Darstellung der Programme auf den PC-Monitoren. Löblicherweise DVB-T auch einen Elektronischen Programmführer bereitstellt (EPG), tanzt das Entertain-Fernsehen der Telekom erwartungsgemäß aus der Reihe. Zwar liefert der Mediaplayer der Telekom auch einen EPG, jedoch nicht auf dem Standardweg, so dass MediaPortal davon nicht profitieren kann.

Wer MediaPortal nur mit dem Entertain-Angebot der Telekom nutzen möchte, ist somit vom EPG abgeschnitten. Prinzipiell ist das nicht weiter schlimm, denn das Fernsehen ist trotzdem möglich. Aber der Komfort leidet erheblich, spätestens dann, wenn Aufnahmen programmiert werden. Diese erhalten dann nicht den Titel der Sendung mit Sendezeitpunkt sondern eher nicht aussagekräftige durchnummerierte gleiche Dateinamen. Leider sind EPG-Daten nicht komplett frei verfügbar. Die in MediaPortal integrierten freien Dienste haben mich nicht überzeugt und fügten die Daten nicht so zusammen, wie ich es gerne hätte. Also war guter Rat im wahrsten Sinne des Worte teuer.

MediaPortal-LogoAuf der Suche nach benutzbaren EPG-Daten stieß ich auf epgdata.com. Für Privatpersonen bieten die einen preiswerten Jahreszugang zu den gewünschten Daten und stellen sie als XML-Dateien inklusive Bildausschnitte zur Verfügung, um daraus ansprechende Visualisierungen als Programmzeitung zu erstellen.

Der Support von epgdata.com erwies sich als freundlich, kompetent und auch sehr hilfsbereit. Sie stellten mir problemlos für ein paar Tage einen Testaccount zur Verfügung, so dass ich mir die angebotenen Datenformate ansehen und ausprobieren konnte. Schnell wurde klar, das sind die Daten, die MediaPortal im Zusammenhang mit dem Entertain-Angebot der Telekom fehlen!

MediaPortal selbst ist in .NET geschrieben, läuft aber nur auf Windows-Rechnern. Für die Speicherung der EPG-Daten wird eine MySQL-Datenbank benutzt. Diese muss aber nicht zwangsläufig auf dem Windows-Rechner des TV-Servers liegen sondern kann auch auf eventuell schon vorhandenen (Linux) basierten Servern liegen. In meinem Fall ist das so, denn für die Homepage wird eh schon auf MySQL gesetzt. Warum also noch eine weitere lokale Installation pflegen?

Für MySQL existieren ebenfalls .NET-Treiber. Was lag also näher als sich ein Import-Programm zu schreiben, welches die von epgdata.com gelieferten Daten in die MediaPortal-eigene Datenbank schreibt und so die EPG-Daten für den TV-Client zur Verfügung stellt? .NET läuft inzwischen nicht nur auf Windows sondern Dank Mono auch auf Linux und Mac. Die Idee war da, jetzt fehlte nur noch die Umsetzung.

Inzwischen ist der Importer geboren und er beginnt in diesen Tagen seinen Testlauf. Da mein Server unter Linux läuft, wurde das eigentliche Kontrollprogramm mit einem bash-Script kombiniert, welches automatisch die Daten der nächsten 14 Tage von epgdata.com lädt, sie entpackt und das Importprogramm startet. Der komplette Abgleich für 14 Tage dauert bei mir etwa 2 Minuten, dann sind die EPG-Daten der kommenden 2 Wochen ab heute in die Datenbank gespült. Lachend

Lauf des EPGControl unter Linux zum Import des aktuellen Tages-EPG

Der rot umrandete Teil beschreibt die Ausgabe des EpgControl-Programms.

Das Ergebnis in MediaPortal (beachte HD-Sender!)

MediaPortal EPG-Daten


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