OpenSuSE-LogoSeit Anfang November 2014 ist nun die neue OpenSuSE 13.2-Distribution im Netz erhältlich. Kurz nach Erscheinen habe ich meinem heißgeliebten Server ein Update verpasst, da ich mit der 13.1er nicht so richtig zufrieden war. Die dort mitgelieferte PHP-Version war für meine Verhältnisse recht buggy - Joomla wollte damit nicht richtig laufen. Also mehr als das konnte ja nicht schief gehen und so machte ich mich Mitte November daran, das Update sowohl der Hauptmaschine als auch meiner Testmaschine zuzuführen.

Die Testmaschine - wie der Name schon sagt - hatte nicht allzu große Schwierigkeiten. Dies ist eine virtuelle Maschine unter KVM. In erster Linie wollte ich hier überprüfen, ob die wichtigsten Dienste nach dem Update ohne Probleme laufen oder - wenn es hakelt - an welcher Stelle Abhilfe geleistet werden muss nützlicher inhalt. Im Wesentlichen ging alles seinen Gang. Probleme machte - wie zu erwarten - der Webserver. Er wollte partout keine Seiten ausliefern und meinte immer, es würden Berechtigungsprobleme vorliegen. Nun, zu erwarten war das nicht aber es hing mit dem Update des Apache von Version 2.2 nach 2.4 zusammen. Da hat das Projektteam einige Syntaxklauseln in den Config-Dateien geändert, die nun angepasst werden mussten. Leider ist das nicht so offensichtlich dokumentiert und somit brauchte ich doch eine erhebliche Zeit, die entsprechenden Optionen herauszubekommen.

Früher konnte man mit 'Allow from' und 'Deny from' sowie 'Satify any' und 'Order Allow,Deny' den Zugriff auf Verzeichnisse regeln. Das geht nun nicht mehr und muss durch das 'Require'-Wörtchen geregelt werden. Danach klappte es. Doch mein geliebtes Z-Push schmiss auch weiterhin mit Berechtigungskonflikten um sich. Hier stellte sich heraus, dass die 2.2er Version es für ausreichend erachtete, das Zugriffsverzeichnis für den Alias via 'Directory'-Direktive zu konfigurieren. Der 2.4er wollte neben diesem Directory auch das Installationsdirectory entsprechend konfiguriert haben, da sich Z-Push standardmäßig nicht im Web-Root installiert. Wenn man das weiß, geht alles ganz schnell. Ich habe gut 1,5 Stunden dafür gesucht.

Erfreuliches brachte der Test mit der Joomla-Installation zu Tage. Endlich funktioniert Joomla wieder mit der von OpenSuSE 13.2 mitgelieferten PHP-Version unter Apache. Die Anmeldung im Backend und Frontend war anstandslos möglich. Juhuu! Es war mir schon die letzten Wochen suspekt, keine Updates mehr für Apache und PHP einspielen zu können, weil sonst Joomla wieder nicht bedienbar war. Das ist nun in die Vergangenheit gelegt und vorerst endgültig abgeschlossen.

Als nächtes führte ich meine Gehversuche bezüglich Horde und ActiveSync weiter. Ich installierte die aktuelle webmail-Variante direkt vom PEAR-Verzeichnis. Aktuell ist die Horde-Version 5.2.4. Hier wird ActiveSync in der Version 14.1 angeboten. Erste Tests verliefen recht gut. Sie wurden im Intranet mit WLAN-Anbindung durchgeführt. Als Endgerät diente ein kleines ODYS-Xelio-Tablet mit Android Jellybean. Nach Einrichtung der Exchange-Verbindung auf den Server wurden Mails sofort synchronisiert.

Der Kalender (Kronolith) war nach der Installation schnell an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Die Termineingabe auf dem Xelio ließ die Termine auch recht schnell in Kronolith anzeigen. Auch in umgekehrter Richtung klappte die Synchronisation ohne Probleme. Ich konnte Termine - egal mit welchem Client - ändern und sie wurden korrkt über ActiveSync übermittelt. Auch hier erst einmal ein großes Plus an die neue Distribution.

Kontakte (Turba) synchronisierten auch ohne Probleme. Es war zwar etwas aufwändiger, diese erst einmal in Horde zu importieren, doch als ich das endlich geschafft hatte, waren sie auch ganz schnell auf dem Xelio verfügbar. Änderungen wurden auch hier soweit ich das bis jetzt beurteilen kann fehlerfrei synchronisiert.

Überlegungen, Outlook jetzt mit Horde abzugleichen und Owncloud als führendes System abzulösen, wurden leider erst einmal im Keim erstickt. Seit der Installation der 2013er Version ist der Funambol-Outlook-Client nicht mehr mit dieser Outlook-Version kompatibel. Ein weiterer SyncML-Client ist mir erst einmal nicht untergekommen. Dieses Protokoll scheidet also aus. Das iCal4OL-Programm kann leider nicht mit Horde zusammenarbeiten und meckert immer wieder Berechtigungsprobleme im LOG. Somit kann ich Termine und Kontakte so nicht nach Horde via CalDAV und CardDAV übertragen. Bezüglich Horde ist das Outlook-System also ein vollständig gekapseltes Programm, dass nicht so richtig in die heutige Landschaft passt. Ich denke, ich werde mir eine eigenes Plugin für Outlook schreiben, was Termine und Kontakte mit Horde abgleicht. Der Winter steht ja vor der Tür und da sind die Tage ungemütlich und länger. So habe ich wieder ein neues privates Projekt, das meine Aufmerksamkeit fordert. Vielleicht mache ich es dann für die Öffentlichkeit verfügbar. Aber hier ist noch nichts spruchreif.

Nächstes Sorgenkind OpenVPN. In den letzten Wochen unter OpenSuSE 13.1 wurden die Verbindungen zu meinem Provider immer instabiler. Es ging einfach nichts mehr durch den Tunnel durch. Ständig musste die Verbindung neue initiiert werden. Das IN-Berlin hat extra nochmal einen neuen Server aufgesetzt, da auch andere Mitglieder wohl darüber klagten. Leider ließ sich keine Abhilfe schaffen. Jetzt nach dem Update scheinen mir die Verbindungen wieder stabiler. Es gibt innerhalb kürzester Zeit eher Tage, an denen die Verbindung nicht ständig neu aufgebaut werden muss. 24 h Dauerbetrieb sind wieder möglich. Mal sehen, ob das so bleibt. Aber bis jetzt gilt auch hier eindeutig der Daumen hoch. Lachend

Fazit: Das Update auf OpenSuSE 13.2 hat sich gelohnt. Zwar lief nicht alles so reibungslos, wie ich es mir erhofft habe, aber die Änderungen waren marginal. Für meinen Geschmack sollte die 13.2 eine Longterm-Version werden und nicht die 13.1.


Tagesschau

Die aktuellen Beiträge der Seite https://www.tagesschau.de/infoservices/alle-meldungen-100.html